

Ein neuer Etappentag – Einstieg & Stimmung
Der Morgen in Zubiri beginnt mit einem besonderen Klang: das leise Rauschen des Río Arga, der den ganzen Tag dein Begleiter bleiben wird. Nach dem langen Abstieg am Vortag von Roncesvalles spürst du vielleicht noch die Knie, doch diese Etappe schenkt dir Ruhe und Gelassenheit. Vor dir liegen rund 20 Kilometer, die dich von einem kleinen Pyrenäenort bis in die Hauptstadt Navarras führen – ein Übergang vom ländlichen ins städtische Spanien, von Stille und Natur hinein in Geschichte, Kultur und pulsierendes Leben.
Strecke & Höhenprofil
- Distanz: ca. 20,4 km
- Höhenmeter: +250 m / –350 m
- Schwierigkeit: leicht bis moderat
Die Etappe ist überwiegend flach und folgt den sanften Windungen des Arga. Es gibt nur wenige nennenswerte Anstiege, aber kurz vor Zuriáin wartet ein steiler Abstieg zum Fluss, der bei Regen rutschig werden kann. Danach verlaufen die Wege angenehm, oft schattig, und geleiten dich sanft nach Pamplona.

Beschreibung des Weges – mit allen Sinnen
Hinter Zubiri führt dich der Camino bald auf Feld- und Waldwegen in den Valle de Esteríbar. Es ist eine Landschaft voller Ruhe: Flussufer, lichte Wälder, kleine Brücken. Der Arga begleitet dich wie ein stiller Freund, sein Glitzern im Morgenlicht wird zum Rhythmus deiner Schritte.
Du passierst kleine Dörfer: Ilarratz mit wenigen Häusern, Larrasoaña, das Pilger seit Jahrhunderten kennt, und weiter Akerreta, bevor du nach Zuriáin gelangst. Dort zwingt dich der steile Abstieg hinunter zum Fluss zu konzentrierten Schritten – ein Ort, an dem Vorsicht angebracht ist.
Der Camino führt weiter durch Irotz, wo sich eine Variante anbietet: direkt am Fluss nach Huarte über den „Paseo del Arga“ – bequemer und eben –, oder die historische Route über Arleta, die ein paar Höhenmeter mehr verlangt, dafür aber reizvolle Ausblicke schenkt.
In Zabaldika lohnt ein Abstecher zur kleinen Kirche, wo Pilger die Glocke läuten dürfen – ein uralter Brauch, der dir vielleicht ein Gefühl von tiefer Verbundenheit schenkt.
Kurz darauf erreichst du Arre. Hier führt dich eine alte Steinbrücke über den Arga, direkt zum Kloster Trinidad de Arre, einer der ältesten Pilgerherbergen Spaniens. Es ist ein Ort, der noch heute die Aura von Jahrhunderten spüren lässt. Wenige Kilometer weiter liegt Villava, mit allen Dienstleistungen, und schließlich Burlada, ein Vorort Pamplonas.Und dann – nach einer letzten Brücke, nach den Stadttoren – stehst du in Pamplona. Die Altstadt empfängt dich mit Gassen voller Stimmen, Cafés und Bars, wo Tapas – hier „Pinchos“ genannt – in bunter Vielfalt warten.

Zwischenorte & Besonderheiten
Ort | Distanz ab Zubiri | Besonderheit |
Ilarratz | ca. 2,8 km | Kleines Dorf, erster Zwischenstopp |
Larrasoaña | ca. 5,5 km | Historischer Pilgerort, mehrere Herbergen |
Akerreta | ca. 6 km | Kleines Dorf |
Zuriáin | ca. 9,5 km | Steiler Abstieg zum Río Arga |
Zabaldika | ca. 12,7 km | Kirche mit Pilgerglocke |
Arre | ca. 16,3 km | Brücke & Kloster Trinidad de Arre, historische Pilgerherberge |
Villava | ca. 16,6 km | Stadt mit allen Dienstleistungen |
Burlada | ca. 17,8 km | Vorort von Pamplona |
Pamplona | 20,4 km | Hauptstadt Navarras, Altstadt, Kathedrale, Pincho-Kultur |
Einkehr, Übernachtung & Versorgung
- Zubiri bietet bereits mehrere Herbergen und Gasthäuser – gut für den Start.
- In Larrasoaña finden sich zwei traditionelle Pilgerherbergen und eine kleine Infrastruktur.
- Zabaldika hat ein einfaches, aber eindrucksvolles Pfarrhaus, das Pilger auf Spendenbasis empfängt.
- In Arre lädt das Kloster Trinidad zu einer Übernachtung in uralten Mauern ein.
Pamplona schließlich bietet eine breite Auswahl: große städtische Herbergen, private Hostels, aber auch Hotels und Pensionen – insgesamt über hundert Möglichkeiten. Besonders beliebt: das Albergue Jesús y María im Herzen der Altstadt.

Das Besondere heute
Die Etappe ist mehr als nur der Weg von Dorf zu Stadt. Sie ist eine leise Vorbereitung auf das, was kommt. Das Rauschen des Arga, die Brücken und Dörfer, die Glocke von Zabaldika, das Kloster von Arre – alles wirkt wie ein behutsamer Übergang.
Und dann der Kontrast: Pamplona. Eine Stadt voller Leben, voller Geschichte, weltbekannt für ihre Stierläufe, aber für Pilger noch viel mehr – ein Ort, an dem sich der Camino mit Kultur und Lebensfreude verbindet. Die Pinchos, kleine kulinarische Kunstwerke, sind hier mehr als nur Nahrung: sie sind Teil der Kultur, Teil der Belohnung nach den ersten drei Tagen auf dem Weg.
Reflexion am Etappenende
Du bist gestartet im kleinen Zubiri und kommst nun in Pamplona an – ein Übergang vom ländlichen ins urbane Spanien, vom Fluss und den Wäldern in die Gassen und Plätze einer lebendigen Stadt. Es ist ein Vorgeschmack darauf, wie vielfältig der Camino ist: er kennt Stille und Natur, aber auch Kultur, Geschichte, Begegnung. Und er schenkt dir die Erfahrung, dass beides zusammengehört.
📊 Tabellarische Übersicht
Etappe | Start | Ziel | Distanz | Höhenmeter | Schwierigkeit | Zwischenorte |
3 | Zubiri | Pamplona | 20,4 km | +250 / -350 m | leicht–moderat | Ilarratz, Larrasoaña, Zuriáin, Zabaldika, Arre, Villava, Burlada |
🌌 Camino der Sterne – Etappe 3
Zubiri → Ilarratz → Larrasoaña → Akerreta → Zuriáin → Zabaldika → Arre → Villava → Burlada → Pamplona
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